Lust und Leiden am "Unendlichen Spaß": David Foster Wallace’ Roman ist das Meisterwerk eines Genies der Selbstzerstörung / Von Martin Halter
W ie Hamlet die höfische Lügenwelt, wollte David Foster Wallace der postmodernen Spaßgesellschaft den Spiegel seines "Unendlichen Spaßes" vorhalten. Aber wenn wir uns buchstäblich zu Tode amüsieren, kann auch ein Roman über die Exzesse und Opfer der Spaßmacher nur ein zweifelhaftes Vergnügen sein. "Infinite Jest", 1996 erschienen und jetzt von Ulrich Blumenbach in sechsjähriger Arbeit kongenial übersetzt, ist ein monströser Scherz, der den Leser schon durch seinen schieren Umfang erschlägt. 1547 Seiten, 388 Fußnoten, endlose Bandwurmsätze, Myriaden ...