Ausnahmezustand in Geschwend: Tonnenschwere Felsbrocken sind locker und drohen auf Wohnhäuser zu stürzen. Ihre Bewohner dürfen sie seit Wochen nicht betreten. Wie gehen sie damit um?
Hinter der Glasscheibe des Informationskastens neben dem Eingang der Kirche St. Wendelin und St. Gallis lächelt Papst Franziskus auf einer Broschüre; ansonsten gibt es keine Aushänge mit Gottesdienstzeiten oder sonstigen aktuellen Terminen. Auf einem Blatt Papier im Schaukasten steht: "Die Kirche bleibt bis auf Weiteres wegen möglicher Felsabsturzgefahr geschlossen. Wir bitten um ihr Verständnis."
Clemens Ruch steht mit seinem Kollegen Johannes Wiedenmann vor dem dunklen Gotteshaus im Todtnauer Ortsteil Geschwend. Drinnen ist alles dunkel, die Kirche ist zu. Es dämmert schon am Nachmittag, die nasse Kälte nimmt rasch zu. Hinter den beiden Geologen des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) ragt im Halbdunkel die "Geschwender Halde" ...