Seit knapp 50 Jahren verpflanzt der Mensch Organe – und stößt dabei noch heute an seine Grenzen. BZ-Redakteur Michael Brendler hat den Alltag in der Transplantationschirurgie der Uniklinik Freiburg verfolgt.
Nieren kennen keine Termine. Um 19.30 Uhr weiß Przemyslaw Pisarski, dass sein Arbeitstag heute erst im Morgengrauen enden wird. Der Leiter der Sektion Transplantationschirurgie der Uniklinik Freiburg will gerade seine Sachen für den Aufbruch in den wohlverdienten Feierabend zusammenraffen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelt. "Karlsruhe meldet zwei Nieren für uns", meldet aufgeregt eine Schwester über den Lautsprecher. "Immunologisch sollen sie zu zwei unserer Patienten passen." "Was ist die Todesursache des Spenders?" "Hirnblutung." – das Abfrageprozedere zwischen Arzt und Schwester wirkt dann wieder routiniert und eingespielt. "Alter?" "66 ...