Ein Idiot erlebt den Einbruch der Moderne: Der Roman "Roter Mohn" zeichnet ein neues Bild vom Land der hohen Berge und der tiefen Weisheit / Von Ludger Lütkehaus.
T ibet - das ist das Land der hohen Berge und der tiefen Weisheit, der lebenden Buddhas, der unterdrückten Freiheit und brutaler Okkupation. Und plötzlich publiziert ein auf Chinesisch schreibender Autor tibetischer Abkunft, der 1959 in der Provinz Amdo geborene Alai, einen Roman, der ein Tibet-Bild zeigt, das weder mit dem spirituellen, politisch korrekten Klischee noch mit der offiziösen chinesischen Ideologie harmoniert. Der westliche Leser aber empfindet nicht einmal ein schlechtes Gewissen, wenn er sich, wissend um die ...