Während Krebspatienten von einem Wundermittel träumen, warnen Ärzte vor einer Therapie mit Methadon. Im Labor deutet sich eine positive Wirkung an, es fehlt aber an aussagekräftigen Studien. Warum?
"Sabine Gloske dürfte eigentlich nicht mehr leben", erfuhren im Frühjahr die Zuschauer der Sendung "Plusminus" im ersten deutschen Fernsehen. Ein unheilbarer, bösartiger Tumor habe vor zwei Jahren in ihrem Gehirn zu wuchern begonnen – "die Prognose war verheerend", sagt eine Stimme aus dem Off. Und dann sieht man auf dem Bildschirm eine schwarzgekleidete Frau, die mit Tränen in den Augen von dem Wundermittel erzählt, das ihr bislang das Leben rettete: das Schmerzmedikament Methadon.
Sabine Gloske ist angeblich kein Einzelfall. Die Chemikerin Claudia Friesen vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm, die Entdeckerin dieser Therapie, berichtet in dem Beitrag noch von ähnlichen Fällen, in denen der Tumor verschwand, nachdem ihrer ...