Das Leben nach dem "Wetten, dass ...?"-Unfall: Millimeter für Millimeter kämpft sich Samuel Koch auf seinem Weg in eine neue Normalität voran. Eine Begegnung.
Er ist fast lautlos zur Tür hereingerollt. Eben noch haben die Schüler des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth durcheinandergeplappert. Doch bei seinem Anblick sind sie nun verstummt. Die meisten kennen ihn aus dem Fernsehen. Samuel Koch, den Kandidaten aus "Wetten, dass...", den Jungen, der mit dem Kopf auf ein Autodach knallte und sich dabei die Halswirbelsäule brach. Sein Körper ist schmal geworden, er verschwindet fast in seinem mächtigen Rollstuhl. Sie haben einen Stuhlkreis für ihn gebildet. Zielsicher navigiert er in die Lücke. Er strahlt Ruhe aus, lächelt.
Das Gymnasium ist eine altehrwürdige Lehranstalt aus der Kaiserzeit, eine verschnörkelte Orgel nimmt die Hälfte der Aula ein. Heute treffen sich hier Neuntklässler zu ihrem Projekttag. Es geht um Unfallverhütung, um die Frage "No risk, no fun?" So steht es auf einer Tafel. Doch die Schüler interessieren sich für etwas anderes. Sie wollen wissen, wie es einem geht, den ein Unfall aus der Kurve geschleudert hat. Wie er sich in einem ...