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Große Angst vor Urlaub mit Bomben

  • Hanna Satler, Klasse 9b, Kreisgymnasium Hochschwarzwald &

  • Fr, 12. Mai 2017
    Schülertexte

Wie gefährlich macht der Terror das Reisen in Europa?.

Blumen für die Terroropfer in London   | Foto: dpa
Blumen für die Terroropfer in London Foto: dpa
Eine Familie fährt jedes Jahr in den Ferien nach London, aber aus Angst vor dem Terror soll die Reise dieses Jahr ausfallen. Doch ist das die richtige Art, mit der Angst umzugehen?

Nach dem jüngsten Terroranschlag vergangenen März in London ist die Angst vor Anschlägen gestiegen. Auch in den letzten Jahren ging die Zahl der Menschen, die Terroranschläge fürchten, deutlich hoch. Laut einer Studie der R+V Versicherung haben 73 Prozent der Deutschen Angst vor Terror, das sind fast drei Viertel der Deutschen. Die Deutschen sind aber nicht die einzigen, auch andere Europäer haben Angst vor Terroranschlägen in ihrem eigenen Land. Aber deswegen die alljährliche Reise nach London ausfallen zu lassen? Ist das wirklich nötig?

Ich habe ein paar Leute aus der Umgebung befragt, was sie über Terror denken und wie sie zu diesem Zitat stehen. "Man sollte die Angst nicht über alles andere stellen. Zwar sollte man wachsam sein, aber man darf sich nicht vor dem Terror verstecken, denn das hilft auch nichts", sagte ein 14-jähriges Mädchen. "Unsere Angst ist das Ziel der Terroristen, und wir dürfen ihnen nicht das Gefühl geben, dieses Ziel zu erreichen", fügte sie hinzu.

Viele der Befragten fürchten den Terror zwar, aber sie glauben trotzdem, dass man weiterhin in große Städte fahren kann. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Jugendlichen etwas mehr Angst vor Terror haben als Erwachsene. Ein älterer Mann begründete dies wie folgt: "Terror ist kein neues Phänomen für uns Alte, wir haben schon schlimmere Dinge erlebt." Terroranschläge sind schlimm, doch es passieren täglich viele Dinge, bei denen mehr Menschen ums Leben kommen. In den letzten 16 Jahren sind in Europa 443 Menschen bei Terroranschlägen ums Leben gekommen. Doch das ist kein Vergleich zu den rund 26 000 Menschen, die allein 2015 europaweit bei Verkehrsunfällen gestorben sind.

Auf die Frage, ob die jährliche London-Reise ausfallen soll, waren sich die Befragten relativ einig. Sie meinten, dass die Reise keinesfalls ausfallen soll. Die Begründung jedoch war bei allen etwas anders. "Es ist wahrscheinlicher, dass ich von einem Blitz getroffen werde, als dass ich bei einem Terroranschlag ums Leben komme. Und wenn doch, dann wollte es das Schicksal eben so", sagte ein junger Mann. "Man sollte die Reise auf keinen Fall ausfallen lassen, denn genau das wollen die Terroristen erreichen. "Wir sollten uns nicht einschüchtern lassen, sondern gemeinsam gegen den Terror ankämpfen", meint seine Freundin. Ein 14-jähriges Mädchen glaubt: "Wir dürfen uns nicht verstecken und dem Islamischen Staat auch nicht das Gefühl geben, dass wir Angst haben. Trotzdem habe ich Respekt vor Terror und in einem Ernstfall würde ich wahrscheinlich ganz anders denken." Auch ich persönlich finde, dass die Reise trotzdem stattfinden soll. Es ist sehr viel wahrscheinlicher an einer normalen Grippe zu sterben als bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen.

Viele haben durch den IS eine falsche Vorstellung von Muslimen bekommen und glauben, dass viele radikal sind. Doch das stimmt nicht. Außerdem findet der meiste Terror außerhalb von Europa statt. Wenn also die jährliche Reise nach London ausfallen soll, dann sollte man meiner Meinung nach auch kein Auto mehr fahren, weil die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben viel größer ist, als bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen. Also auf geht es nach London!

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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