So wehrt man sich gegen Cybercrime

INTERNETKRIMINALITÄT II: Worauf Nutzer achten sollten, wenn sie sich im Netz bewegen.

Sparsamer Umgang mit Daten und Vorsich...s ist in sozialen Netzwerken geboten. | Foto: Mascha Brichta (dpa) — Sparsamer Umgang mit Daten und Vorsicht vor allzu leichtfertigen Klicks auf Links ist in sozialen Netzwerken geboten. Foto: Mascha Brichta (dpa)

Cybercrime klingt für viele nach einem abstrakten Begriff. Doch jeder, der online ist, kann Opfer von Computerkriminalität werden. Die Gefahren im Internet sind vielfältig, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Bei welchen alltäglichen Online-Aktivitäten müssen Nutzer besonders vorsichtig sein – und wie schützt man sich?

Soziale Netzwerke:
Vorsicht vor lustigen Links
Lustige Videos oder interessante Artikel – Freunde posten ständig Links in sozialen Netzwerken. Neugierige klicken darauf – und können plötzlich auf der Seite von Betrügern landen. Über solche Links gelangen Nutzer zum Beispiel auf eine Seite, die der des sozialen Netzwerks täuschend ähnlich sieht. Geben sie dort ihre Zugangsdaten ein, landen diese in den Händen von Kriminellen – das nennt sich Phishing. Von nun an haben die Betrüger Zugriff auf den Account – und können im Namen der Nutzer wieder gefälschte Links verschicken, um weitere Daten zu sammeln. Besonders vorsichtig sollten Nutzer daher bei sogenannten Kurz-URLs sein, bei denen die eigentliche Zieladresse nicht erkennbar ist. Browser-Add-Ons wie "LongURL" (Chrome) oder "Long URL Please" (Firefox) enttarnen betrügerische Kurzlinks, indem sie ihre wirklichen Ziele anzeigen.

Online-Shopping:

Unbekannte Händler prüfen
Vor jeder Bestellung sollten Käufer den Online-Händler genau überprüfen. Bei größeren bekannten Anbietern ist das meist leichter – sie stehen mehr im Fokus von Verbraucherschützern. Bei unbekannten Anbietern sollten Käufer aber besonders vorsichtig sein. Sie können zum Beispiel in Foren nach Kundenbeurteilungen über das Unternehmen suchen. Zur Recherche können sie auch einfach den Namen des Shops und das Wort "Problem" in Suchmaschinen eingeben.

Cloud-Dienste:

Daten verschlüsseln
Cloud-Dienste sind praktisch. Man speichert seine Daten im Netz und hat von überall Zugriff. Doch viele erinnern sich wohl noch an Prominente wie die US-Schauspielerin Jennifer Lawrence – sie gab plötzlich sehr intime Einblicke in ihr Privatleben. Ungewollt natürlich – Hacker hatten ihr Konto geknackt und private Fotos veröffentlicht. Schützen können sich Nutzer, indem sie ihre Daten verschlüsseln. Am sichersten ist es, wenn sie den Schlüssel bei sich speichern und die Daten auch nicht in der Cloud entschlüsseln. Stattdessen müssen sie heruntergeladen und lokal entschlüsselt werden.

Online-Banking:

Links in SMS sind tabu
Immer mehr Menschen nutzen für das Online-Banking Smartphones oder Tablets. Gerade dann können sie ins Visier von Angreifern geraten. Denn Nutzer unterschätzen oft den Schutzbedarf der mobilen Geräte und verzichten auf aktuelle Apps oder Virenschutz. Solche Sicherheitslücke nutzen Betrüger aus. Manche verschicken per SMS Links mit angeblichen Sicherheitszertifikaten. Tatsächlich steckt eine Schadsoftware dahinter – sie späht die per SMS verschickten mTans aus (das sind die aufs Telefon geschickten Codes zur Bestätigung von Bankvorgängen) und ermöglicht es Angreifern, Transaktionen auf dem Konto durchzuführen. Deshalb gilt auch: Nie auf Links in SMS von unbekannten Absendern klicken.

Ressort: Computer & Medien