Litauen hat der EU beim Warentransport in die russische Enklave Kaliningrad nachgegeben. Der Konflikt ist aus Sicht der Menschen in Vilnius und anderswo allerdings nicht gelöst.
Oberleutnant Oliver Kersch beugt sich über die Rampe eines gottverlassenen Güterbahnhofs in der südlitauischen Großstadt Kaunas. Alles sei nur eine Frage von Zentimetern, meint er. Zwei Schienenstränge halten vor der Rampe. Die Streben des einen Strangs sind verrostet und mit Gras überwuchert. Der andere Strang wirkt wie blank gewienert. Es handele sich um frisch verlegten europäische "Normalstrang", klärt Kersch auf. Er sei um einige Zentimeter enger als der alte aus sowjetischer Zeit. Züge können auf den neuen Schienen ohne Schwierigkeiten aus dem Westen nach Litauen rollen.
Bald soll hier der Güterzug mit neuem Gerät der Panzerbrigade 21 aus dem nordrhein-westfälischen Augustdorf halten. Die Panzer sollen dann über die Rampe auf das staubige Gelände rollen, dann vorbei an ausgeweideten Autowracks und Dixie-Klos zu einer weiteren Rampe. Dort wird ein Güterzug auf sie warten. Er soll das schwere Gerät direkt zu einem Entladebahnhof an der Basis der Nato ...