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Selbstversuch

Eine Nacht im Schlaflabor der Uniklinik Freiburg

Michael Heilemann
  • Sa, 28. März 2015, 00:00 Uhr
    Bildung & Wissen

Viele wachen morgens wie gerädert auf. Im Schlaflabor forscht man nach den Ursachen. Die Vermessung der Nacht – ein Selbstversuch in der Uniklinik Freiburg.

Schläft sie schon? Anhand des Polysomnogramms lässt sich das feststellen.  | Foto: Maltsev (Fotolia)/Uniklinik Freiburg
Schläft sie schon? Anhand des Polysomnogramms lässt sich das feststellen. Foto: Maltsev (Fotolia)/Uniklinik Freiburg

üßer Schlaf!", schrieb Goethe, "Du kommst wie reines Glück ungebeten, unerfleht am willigsten." Ja, leider haben wir keinen Tiefschlaf-Jetzt-Button. Millionen Deutsche wälzen sich nachts im Bett, können nicht ein- oder durchschlafen oder wachen gerädert auf, wenn der Wecker schrillt, gerade jetzt, wenn wieder auf die Sommerzeit umgestellt wird. Viele werfen dann Pillen ein: 2014 setzte die Pharmaindustrie 29,1 Millionen Packungen Schlafmittel aller Art ab, macht einen Umsatz von 142,3 Millionen Euro. Was ist gesunder, erholsamer Schlaf, wie zeigt sich eine Schlafstörung? Dazu analysieren die Mediziner sein physiologisches Korrelat: messen Hirnströme, registrieren Beinzuckungen, zeichnen Atembewegungen auf. Probehalber haben wir uns im Schlaflabor der Uniklinik Freiburg einquartiert. Hier das Protokoll einer überwachten Nacht.

S"Gut’s Nächtle", hat mir die Dame am Empfang gewünscht, wo ich kurz nach 19 Uhr die Einbestellung vorgestreckt habe. Erste Zweifel, ob die Nacht wirklich angenehm sein wird, kommen ein paar Minuten später, im dritten Stock des Hochhauses in der Kilianstraße. Das Schlaflabor ist Teil einer ganz normalen Krankenstation: Die Zimmer sind in gedämpftem Gelb und Grün gestrichen, ausgestattet mit der üblichen medizinischen Apparatur – vor allem aber sind sie absolut dekorationsfrei. Kein Bild an der Wand, über dessen Betrachtung man in Goethes "süßen Schlaf" versinken könnte, auch kein Fernseher, der einen wegdämmern ließe.
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