Gab es einen schweren Atomunfall?
Ruthenium-Spuren führen nach Russland, das bis heute keinen Vorfall gemeldet hat / Bundesregierung reagiert vorerst nicht darauf.
BERLIN. Es ist ein gutes halbes Jahr her, dass in ganz Europa erhöhte Werte von Ruthenium 106 gemessen wurden. Weil dieses Isotop in der Natur nicht vorkommt, sondern bei der Kernspaltung von Uran oder Plutonium entsteht, geht auch die Bundesregierung davon aus, dass es Ende September vergangenen Jahres zu einem Atomunfall der dritthöchsten Kategorie gekommen ist. Wo, ist bislang aber unklar.
Ein Unfall der dritthöchsten Kategorie wäre nicht vergleichbar mit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 in der Sowjetunion oder im japanischen Fukushima 2011, aber doch immerhin mit dem Beinahe-GAU 1979 in Harrisburg im US-Bundesstaat Pennsylvania. Nur weiß bis heute keiner, was wirklich passiert ist. Es lässt sich, so schreibt die ...