Lesetipp

Hundert Jahre Gatsby

Praktikantin Gala Grobst aus der Redaktion Ortenau empfiehlt "Der große Gatsby" von Francis Scott Fitzgerald.  

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Gala Grobst  | Foto: Badische Zeitung
Gala Grobst Foto: Badische Zeitung

Spätestens seit dem Film mit Leonardo DiCaprio ist das Buch den meisten ein Begriff. Aber es lohnt sich, es wieder zur Hand zu nehmen. Am besten in Originalsprache, denn F. Scott Fitzgerald schreibt in einem lyrischen Stil, der selbst düstere Themen in sommerliches Licht taucht. Kritiker bezeichnen "Der große Gatsby" als eins der besten amerikanischen Werke überhaupt, das sowohl die Essenz des Nachkriegs-Amerika als auch dessen moralische Fehlbarkeit bildgewaltig einfängt. Vor der Kulisse des überhitzten Long Island 1922 tun sich menschliche Abgründe auf, als ein Beziehungswirrwarr Superreicher auf Geltungsdrang und Trugbilder trifft. Gatsby, der geheimnisvolle Neu-Millionär, gibt rauschende Partys, um die Frau seiner Träume zurückzugewinnen. Er scheitert an Herkunft, Klasse und der Kälte einer Gesellschaft, die keinen Platz für Außenseiter kennt. 100 Jahre nach dem Erscheinen wirkt dies aktueller denn je. Obsession mit Reichtum und Selbstinszenierung, Rassismus und soziale Ausgrenzung prägen auch das heutige Amerika. Das Jagen nach einer Illusion ist wie ein Licht in der Ferne, das man nie erreicht. Fitzgeralds Satz "So gleiten wir dahin, Boote gegen den Strom, unaufhörlich zurückgetrieben in die Vergangenheit" bringt es auf den Punkt. Der American Dream war schon damals ein Trugbild und ist es heute mehr denn je. Trotz all der Tragik bleibt es ein Buch, das man am Pool lesen kann: mein Exemplar trägt noch die Spuren davon.

Francis Scott Fitzgerald: Der große Gatsby. Roman. Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell. Diogenes Verlag, Zürich 2007. 256 Seiten, 14 Euro

Schlagworte: Francis Scott Fitzgerald, Bettina Abarbanell, Leonardo DiCaprio
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